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Theater das begeistert!

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Theater das begeistert!

Am 7. Juni 2024 zeigte der Literatur- und Theaterkurs des Gymnasiums Kenzingen in der Aula sein hervorragendes theatralisches Können, welche sich die zwölf KursteilnehmerInnen aus den Jahrgangsstufen 11 und 12 in einem bzw. zwei Kurshalbjahren im Rahmen dieses besonderen Wahlfachs angeeignet haben. Dabei zeigten sie mit einer Lockerheit und einer schauspielerischen Präzision dem Publikum gekonnt anhand verschiedener Miniszenen, wie die Arbeit in diesem Wahlfach „Literatur und Theater“ von den Anfängen bis hin zu einem möglichen fachpraktischen Abitur abläuft.

Die erste Miniszene begann mit vor dem Publikum aufgeführten Sprech- und Aufwärmübungen. Danach folgten erste abstrakt dargebotene Szenen, in welchen die Schülergruppe ihre   schauspielerischen Anfänge und ihre ersten Anstrengungen aufgriffen. Theatralisch geschickt inszeniert wurde hierbei die Aufforderung der beiden im Publikum sitzenden Kurslehrerinnen Hanne Meyer und Simone Biehler, mehr Emotionen in ihr Theaterspiel legen zu müssen – eine Erfahrung, die alle Schauspielanfänger teilen. In der Folgeszene setzten die Literatur- und Theaterschüler dies gekonnt um und präsentierten dabei wieder stolz, freudig oder verwirrt in der nächsten Szene, ihre Gründe, weshalb sie das Fach Literatur und Theater wählten und das Fach schätzen. Mit einem Vorurteil, Theater sei unmännlich, wurde dabei ebenfalls aufgeräumt.

Nach dieser Miniszene wurde direkt mit dem ersten Mini-Theaterstück begonnen, in dem eine Person versuchte, eine Jury von sich zu überzeugen. Nach und nach wurden nun viele verschiedene Requisiten ins Spiel integriert, jedoch ohne Erfolg, die Jury konnte nicht überzeugt werden.

Nach einer kurzen Umgestaltung der Bühne begann das Minidrama „Rendezvous“ nach Volker Erbes. Eine Frau mit Zeitung und Zigarette betrat die Bühne und setzte sich auf einer Bank nieder, kurz darauf stieß ein Mann mit Gehstock dazu und setzte sich neben sie. Sehr schön wurde in dieser Szene verdeutlicht, wie zwei Menschen aus Angst und Unsicherheit aneinander vorbeileben.

Die nächsten drei Stücke handelten in drei verschiedenen Variationen von einer Prinzessin, die von blinden Wächtern mit tödlichen Waffen gefangen genommen wird und von dem Prinzen gerettet werden muss. In der ersten Variation lag der Fokus auf dem Spiel nach Stanislawski. Die zweite Variation legte den Schwerpunkt auf die Theatertheorie Brechts, bei der Verfremdungen oder aber auch direkte Ansprachen an das Publikum durch die Schauspieler vorgenommen werden. In der letzten Variation wurde der Inhalt performativ gebrochen, indem der gefangengenommene Prinz von einer mutigen Prinzessin gerettet wurde. Eine Choreografie verschiedener Kampfstellungen umrahmte diese Variation.

Darauf folgte ein sehr lebendiges Maskentheater mit verschiedenen Tieren und eines im Sinne der Commedia dell’Arte. Nach der Pause, in der bewirtet wurde, gipfelte die Aufführung in ihrem Höhepunkt: Ein Fragebogen der FAZ wurde theatralisch abgearbeitet, sodass dem Publikum philosophische Fragen gestellt und beantwortet wurden, die die Welt bewegt. Zuvor wurde eine Szene dargeboten, die veranschaulichte, wie die Arbeit im Kurs im fachpraktischen Abitur sein Ende nehmen kann.

Das Publikum zeigte sich von dem Auftritt der Schülerinnen und Schüler begeistert. Auch der Schulleiter Herr Feucht betonte, wie professionell die Schülerinnen und Schüler in dem Literatur und Theater- Kurs sich entwickelt hätten. Herzlich bedankte er sich auch bei den beiden Kurslehrerinnen Simone Biehler und Hanne Meyer.

Text: Chiara-Marie Haferkorn (7a)

Bild: Dmytro Hubanov